Zahlen rund um die Rheider Deichacht

  • Die Rheider Deichacht ist verantwortlich für ein Verbandsgebiet von rd 25.000 ha.,
    geographisch identisch mit dem Rheiderland.
  • Hier wohnen ca. 26.500 Menschen (2006)
  • Die Deichgesamtlänge, die die Rheider Deichacht unterhält, beträgt 49,9 km.
  • Sturmflutwasserstände an den Emspegeln (Höhen in Metern bezogen auf NN)

 

DatumBorkum
Fischerbalje
PogumTerborgLeerortPapenburg
2.1.19015,114,993,38
13.3.19064,065,053,39
4. 2. 19443,455,244,964,633,05
1. 2. 1953 Hollandflut2,783,723,633,432,90
16./17.2.19623,804,925,125,063,97
4.1.19763,474,734,854,814,29
1971/1980
Mitteltidehochwasser
1,051,381,461,541,66

Tabelle Bokelmann, a.a.O, S. 47

Zum Vergleich die Tabelle der Pegelstände 16./17.02.1962 (Joh.Kramer, Sturmflut 1962, a.a.O., S. 41)

PegelThw v
auf astron.Grundlage
vorausberechn.
Tidehochwasser
cm
Thw ev
während der
Sturmflut
eingetretene
Tidehochwasser
cm
Thw e – Thw v
die Differenz beider
Hochwassergrößen
cm
Mthw
zum Vergleich
das mittlere
Tidehochwasser
cm
Helgoland
Borkum
Emden
Leerort
Papenburg
Norderney
Norddeich
Wilhelmshav.
Bremerhaven
Brake
Vegesack
Bremen *
Cuxhaven
Brunsbüttelk.
HH; St.Pauli
Zollenspieker
569
576
624
641
642
606
608
652
645
670
695
715
630
630
670
806
860
882
976
1006
897
912
940
1022
1035
1029
1022
1041
996
1027
1070
1057
291
306
352
365
255
306
332
370
390
359
327
326
366
397
400
251

592
631
644
649
611
615
662
661
679
698
722
638
638
666
706

* Große Weserbrücke

Die Zahlenangeben sind auf den Pegelhorizont bezogen, der übereinstimmt mit – 5,0 Meter NN.
Auf diese Weise werden negative Werte vermieden, da das NN etwa übereinstimmt mit dem
Tidemittelwasser an der Nordseeküste (vgl. J.Kramer). Das eingetretene Thw am 16.02.1962 in
Leerort z. B. beträgt 1006 cm minus 5 m = 506 cm = 5,06 m. An dem relativ niedrigen
Differenzwerten in Papenburg (Ems) und Zollenspieker (Elbe) ist zu erkennen, dass stromab- oder
stromaufwärts ein Deich gebrochen ist.

Deichhöhen (Höhen in Metern auf NN)

(Tabelle nach Bokelmann, a.a.O., S.47 ff.)

Um 1900nach 1906
(schwere Sturmflut)
nach 1953
Holland
nach 1975
Generalplan
Küstenschutz
Pogum6,358,50
Ditzum7,40
Terborg6,007,30 r. E.*
Coldeborg5,427,10
Bingum7,10
Leerort5,105,906,027,30 r.E.*
Weener4,315,475,696,70
Papenburg4,044,475,256,50

* rechtes Emsufer

Chronologische Folge der Deicharbeiten im Gebiet der
Rheider Deichacht

DeichbauarbeitenStrecke in kmOrte
1962 – 19693,8Pogum – Dyksterhusen
1968 – 19713,2Stapelmoor – Halte
1967 – 19732,8Soltborg – Bingum B75
1973 – 19754Weener – Stapelmoor
1975 – 19794,9Bingum B75 – Feerstenborgum
1976 – 19793,7Halte – Diele
19790,8Pogum – Ditzum
19791,1Middelstenborgum – Feerstenborgum
19800,9Jemgumer Siel – Deichgatt Altes Werk
19800,95Feerstenborgum – Herrenweg
19811Schöpfwerk Coldeborg – Critzum
19811,3Deichgatt Altes Werk – Bentumersiel
19810,9Herrenweg – Buschfeld
19822,85Critzum – Neu Jemgum
19820,95Bentumersiel – Soltborg
19831,3Westl. und östl. Schöpfwerk Ditzum
19830,6Weener Buschfeld – Schutzschleuse
19840,15Östlich Hafen Ditzum
19841,4Deichgatt Oldendorp-Nendorp
19850,15bei Buschfeld
19851,6Hatzum – Coldeborg
19860,8Bei Hatzum
19871Hatzum – Nendorp
19880,2Ditzum
19923,8Pogum – Dyksterhusen

G. Bokelmann, a.a.O., S.56 f.

Durchstiche zur Begradigung und Vertiefung der Ems:

Die Ausbauarbeiten an der Seeschifffahrtstraße Ems hatten zum Ziel, die Sicherheit und die
Leichtigkeit des Verkehrs
zu gewährleisten.

Im Laufe des vorigen Jahrhunderts wurden wegen des
gestiegenen Verkehrs einige Nachregulierungen vorgenommen, die den Flusslauf der Ems um 1,8
km verkürzten. Nach der Fertigstellung des Dortmund-Ems-Kanals 1899 wurden fast gleichzeitig
Seeschleusen in Papenburg, Leer und Emden gebaut(1902 / 1903).

1911:Durchstich Mark-Hilkenborg
1914:Durchstich bei Pottdeich bzw. Grotegaste
1926:Durchstich bei Soltborg
1985:Durchstich Weekeborger Bucht (Kurvenradius von 300 m auf 700 m vergrößert)
1990:u.a. Abflachung der Stapelmoorer Bucht (Kurvenradius von 400 m auf 700m vergrößert)

Fahrrinnenbreite (Ausbauparameter bis 1977)

Unterems von Papenburg bis Leerort:55 m bis 65 m
Unterems von Leerort bis Emden:75 m bis 80 m
Leda:70 m

Fahrrinnentiefe bis 1977:

Unterems von Papenburg bis Leerort:4,80 m unter MThw
Unterems von Leerort bis Emden:5,20 m unter Mthw

Fahrrinnentiefe nach 1977:

Unterems von Papenburg bis Leerort:MThw – 6.15 m bis – 6.50 m
Unterems von Leerort bis Emden:MThw – 6;65 m bis – 8,40 m
(Angaben nach Lübbert Watermülder, Festschrift anläßlich des 50. Namenstag des Wasser- und Schiffahrtamtes Emden, 1999)

Nach mehreren Verfahren,
— > Planfeststellungsbeschluss vom 21.12. 1983 (“ 5,80 m“)
— > Planänderungsteilbeschluss vom 3. 7. 1991 („6,30 m)
— >Planänderungsbeschluss vom 19. 3. 1993 („6,80 m“)
— >Ergänzungsentscheidung vom 25. 2. 1994 („6,80 m),
wurde am 31.05.1994 ein Planfeststellungsbeschluss erlassen, der die Anpassung des Fahrwassers für bis zu 7,30 m tiefgehende Werftschiffe vorsah.

Der aktuell geltende „Planfeststellungsbeschluss zum Emssperrwerk und Bestickfestsetzung vom 14. August 1998 in der Fassung des Planergänzungsbeschlusses gem. § 75 Abs. 1a VwVfG
vom 22. Juli 1999“ ermöglichte dem neuesten 252 m langen, 32 m breiten, 7,30 m tief gehenden Werftbau „AIDAbella“ am 27. März 2008 die Überfahrt von Papenburg nach Emden.

Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung unterscheidet zwischen der „Basistiefe“ und der „maximalen Bedarfstiefe für staugeregelte Überführungen“. „Basistiefe ist die Tiefe, bis zu der die Ems aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen wieder auflanden kann und deren Einhaltung unter Beachtung der durchgehenden Schifffahrt durch entsprechende Unterhaltungsmaßnahmen angestrebt wird (Unterhaltungstiefe).“

Die Basistiefe beträgt NN:
– 5,20 m (Pegel Papenburg) , – 5,60 m (Pegel Leerort), – 6,62 m (Pogum), – 7, 04 m (Emden),

die Bedarfstiefe NN:
-6, 30 m (Pegel Papenburg), – 6,60 m (Pegel Leerort), – 7,30 m (Pogum),
– 7,40 m (Emden).

Unter Bedarfstiefe für eine staugeregelte Überführung wird diejenige Ausbautiefe verstanden, die für eine Überführung eines Bemessungsschiffes erforderlich ist. Im Winterstau kann ein Schiff mit 8,50 m, im Sommerstau mit 7,50 m
Tiefgang überführt werden. (vgl. Planfeststellungsbeschluss zum Emssperrwerk vom 22. Juli 1999, S. 27)